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15. Dezember 2011 4 15 /12 /Dezember /2011 16:43
Moin,
 
um die äußerst nervige Weihnachtszeit mal wieder etwas zu verkürzen, mal wieder etwas Finanzkram, der keinen interessiert...
Was gibt es? Zur Eurokrise gibt es nichts zu sagen. Gerade heute kamen gute Nachrichten, dass Spanien genug Geld für einen vergleichsweise geringen Zinssatz eingesammelt hat. Schön. Dafür zahlt Italien wieder mehr. Nicht so schön. Der IFO-Geschäftsklimaindex ist in Deutschland gestiegen, schön. Dafür liegt er Eurozonenweit unter 50 Punkten. Nicht so schön. In den USA gibt es angeblich weniger Arbeitslose, schön (aber die Zahlen sind noch unklarer, als in Europa). Chinas Erwartungen sinken dafür, nicht so schön. Scheint so, als ob sich alles wieder normalisiert. Gute Nachrichten hier, schlechte da. Alle leben über ihrem Budget, aber es interessiert keinen.
Eine Frage, die ich gerne Politikern stellen würde ist, wo sie den optimalen Verschuldungsgrad (in % des BIP) eines Staates sehen. Und wenn dieser größer 0 ist, wieso. Und wie sie glauben dorthingelangen zu können. Ehrlicherweise ist das nicht meine eigene Erfindung, sondern kommt von einem Lehrer aus meiner späten Schulzeit (Ende der 90er) Da wurden die Maastricht-Kriterien eingeführt und Deutschland lag knapp über den 60%. Schon da kam die Frage auf, warum das erlaubt ist. Die unbefriedigende Antwort war, dass andere Länder noch viel weiter von der Erfüllung der Kriterien entfernt waren. Interessant. Seitdem hat die Verschuldung einige Jahre unter dem Wirtschaftswachstum gelegen, weshalb sie bis 2001 die Grenze wieder einhielt. Ab 2002 wurde sie wieder gebrochen, ab 2009 gings dann steil nach oben. Alle reden von den Maastricht-Kriterien, meinen aber nur das Ziel der Neuverschuldung pro Jahr von unter 3%. Seit neuestem ist ja auch die Schuldengrenze von 0,5%/Jahr gültig. Na ob das klappt.
Damit mich keiner falsch versteht, ich habe auch kein Patentrezept, wie das gehen soll. Ich will darauf hinaus, dass ich als Teenager in der Schule schon darauf hingewiesen wurde, dass die Kriterien von den meisten Ländern nicht eingehalten wurden. Dann braucht man sich nicht wundern, dass es irgendwann mal kracht.
Auch ich kenne nicht den goldenen Weg, die Staatsfinanzen zu sanieren. Die Hälfte der Leute wird sich für eine antizyklische Strategie entscheiden, was viele Schulden bedeutet (und trotzdem kein Abzahlen im Boom, wie man ja gesehen hat). Die andere Hälfte wird zum Sparen auffordern, was eine zykische Strategie und "Politik nach Kassenlage" bedeutet. Das darf man aber nicht sagen, weil es böse klingt...
Was gibts dazu noch zu sagen? GB macht nicht mit. Man darf gespannt sein. Für mich als Europafan natürlich ein großer Fehler, ökonomisch (schlecht für GB) wie politisch (schlecht für alle). Aber man darf wirklich gespannt sein, ob dieser "Ausschluss" von Europa wirklich so schlecht für GB ist, wie alle Medien das jetzt sagen. Die haben immer noch viele Länder, mit denen die sehr gute ökonomische und politische Verbindungen haben, hauptsächlich durch das Commonwealth. Und wenn man dort allein Indien, Australien und Neuseeland sieht, merkt man, dass die lange nicht so isoliert sind, wie man evtl. denken mag.
Nun kann man darüber philosophieren, ob das ehemalige Commonwealth vergleichbar ist mit Wirtschaftsräumen wie USA, EU ohne GB, oder China. Fakt ist aber, dass kleine Länder heutzutage nicht mehr alleine bestehen können, sondern nur im Verbund und GB evtl. eine Konkurrenzveranstaltung abhält.
Das wird also interessant, wohin sich GB wendet...
 
Besten Gruß
 
Chriss
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